16.600.000 Mountainbikende in Deutschland lösen Fußball als Breitensport Nr. 1 ab
Knapp ein Viertel der Mountainbiker*innen (4.200.000) fährt sportlich- ambitioniert und zum Teil mehrmals pro Woche. Die Sportler*innen üben dabei verschiedene Disziplinen aus, die sich in 5 Segmente unterteilen lassen und jeweils typische Anforderungen an das technische Können und die Leistungsfähigkeit der Fahrer*innen sowie an Art und Bauweise sowohl der Strecken als auch der geeigneten Bikes mit sich bringen:
- Marathon / Cross Country
- Tour / Trail
- All Mountain / Enduro
- Downhill / Freeride
- Dirt / BMX
Die verschiedenen MTB- Disziplinen gibt es gleichermaßen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Para-Radsportler*innen und auch die wachsende Gruppe der Gravelbiker*innen hat ihren Platz in den Wäldern Deutschlands. Zusätzlich resultiert aus der Verkehrswende und Finanzierungs- & Job Leasing Angeboten für Fahrräder und E- Bikes eine weitere Zielgruppe mit in etwa 10 Millionen Fahrradfahrenden.
Die Fakten regional - Mountainbiken als Breitensport im Deister
Mithilfe des Allensbach- Faktors lassen sich die Größenverhältnisse auch auf den Deister projizieren. In einem Einzugsgebiet mit einem Radius von 100km ist der Deister der statistische MTB Hotspot für 600.000 sportlich- ambitionierte Biker*innen.
Womit wir noch mal beim Fußball als Breitensport in unserer Region wären: in Niedersachsen gibt es derzeit ebenfalls 600.000 Fußballer*innen, die in 2.690 Fußballvereinen auf ca. 4.000 Fußballplätzen ihrem Sport nachgehen können. Dem gegenüber stehen also allein in unserer Region ebenso viele Sportler*innen, allerdings nur 1 Verein und 2 legale MTB- Strecken, d.h. es gibt genau einen Trail im Segment All Mountain / Enduro und genau einen Trail im Segment Freeride / Downhill. Hinzu kommt noch unsere BMX-Bahn, die aber kein Trail, sondern ein Spot mit Sprüngen und Übungsfeatures ist.
Zur Veranschaulichung: um die Massen der Fußballspielenden weg von Straßen, öffentlichen Plätzen, Parks, Wiesen etc. hin zu geeigneten Flächen zu lenken, hat man eine bedarfsgerechte Anzahl von Fußball- und Bolzplätzen geschaffen. Mit einem ehrlichen Lösungsansatz für ein bedarfsgerechtes Netz von legalen Mountainbike- Strecken ließe sich nicht nur der Mountainbikesport im Deister lenken, es würde auch illegalen Trailbau überflüssig machen.

Wald als Erholungsraum
Menschen brauchen den Wald, um sich zu erholen. Unsere Wälder erfüllen neben ökonomischen und ökologischen Ansprüchen auch eine wichtige soziale Funktion.
In weiten Teilen Niedersachsens ist der Wald elementarer Erholungsraum, der den Menschen vom kleinen Spaziergang über ausgedehntes Wandern bis hin zu sportlichen Aktivitäten wie Laufen, Klettern und Mountainbiken ein Naturerlebnis ermöglicht. Nach Schätzungen suchen die Niedersachsen durchschnittlich 30x im Jahr den Wald auf, macht jährlich rund 250.000.000 Waldbesucher*innen. Besonders in Stadtnähe ist der Wald ein wichtiger Ausgleich. Mountainbiker*innen haben klare Vorstellungen davon, inwiefern die Nutzung von Trails ihr Bewusstsein sowohl für die Natur, als auch für Nachhaltigkeit und Instandhaltung von Mountainbikestrecken und Wegen beeinflusst.
Legale Trails - illegale Trails
Nur wenn die validen Daten des Mountainbikens berücksichtigt werden, lässt sich auch die Situation im Deister lenken. Wir übernehmen gern weitere Verantwortung, wenn es eine ehrliche Lösung gibt und haben inzwischen in über zehn Jahren bewiesen, dass ein attraktives legales Angebot Lenkungswirkung hat.
Was uns so zuversichtlich macht? Auch für das Mountainbiken im Deister, dessen Verträglichkeit für Flora und Fauna und den messbaren Kanalisierungseffekt hin zu legalen Trails gibt es valide Daten, die bereits in der frühen Legalisierungsphase unserer Strecken durch das Ingenieurbüro „SHP Ingenieure“ und die Landschaftsarchitekten“ Gruppe Freiraumplanung“ erhoben wurden, mit ebenso eindeutigen Erkenntnissen.


Monitoring Deister
Erkennbarer Kanalisierungseffekt
Im Zuge der Legalisierung unserer Trails wurden an sieben Standorten im Deister über 2.200 Personen aus allen Nutzergruppen befragt und die Abfahrten der Mountainbiker*innen erfasst. Die Daten wurden an vier Wochenenden vor und an drei Wochenenden nach der offiziellen Eröffnung unserer Vereinsstrecken im November 2014 erhoben.
Umweltverträglichkeit und vermeintliche Konflikte unter Nutzergruppen
Oft werden naturschutzrechtliche Bedenken oder vermeintliche Konflikte zwischen Radfahrenden und anderen Waldnutzer*innen gegen Mountainbike Trails ins Feld geführt. Da ist messbar wenig dran.
Die größten Beeinträchtigungen sehen wir im Bau der Trails und deren umfangreicher Wiederinstandsetzung nach Forstarbeiten, da Erde abgetragen und an anderer Stelle verdichtet wird, Wurzeln freigelegt werden und der Boden an besonders exponierten Stellen erodieren kann. Die übrigen naturschutzfachlichen Beeinträchtigen halten sich im Rahmen und befürchtete Konflikte unter den Waldnutzenden haben sich nicht bestätigt.
Deisterfreunde wirken. Messbar.
